Trotz des Momentums der aktuellen Krise, erkennen wir in den vielen Gesprächen, insbesondere auch auf der soeben stattgefundenen Messe Expo Real, klare positive Signale in der deutschen Hotellerie. Die Betreiber haben nach zwei sehr schwierigen Jahren verdienterweise ein tolles Sommergeschäft erlebt und widmen sich mit Kreativität und Engagement den schwierigen Herausforderungen rund um Personalmangel und Kostensteigerungen. Schritte wie die 4-Tage-Woche stellen dabei effiziente Lösungen dar. Arne Mundt von Halbersbacher agiert hier als Pionier getreu dem Motto: „Machen, nicht reden!“
Mitgenommen aus München haben wir auch, dass die bereits vor 2019 wesentlichen Trends in der deutschen Hotellerie (Konzentration, wachsende Markendurchdringung, Etablierung von Eigenmarken durch größere Betreiber) wieder in den Vordergrund rücken und nahezu alle Hotelbetreiber wachsen wollen. Wir sind überzeugt, dass der Konzentrationsprozess weiter voranschreitet - die vor allem von den großen Marken verkündeten Wachstumsziele sind dabei letztlich nur durch Übernahmen erreichbar. Kooperationen wie die zwischen Lindner und Hyatt werden wir deshalb zukünftig öfter sehen, ebenso klassische Übernahmen wie zuletzt v. a. von HR Group umgesetzt.
Wachstum kostet Geld. Die im Vergleich zu den internationalen Big Playern, wie z. B. Whitbread, limitierten Kapitalressourcen, aber auch gestiegene Fremdfinanzierungskosten sowie Eigenkapitalerfordernisse sind deutliche Hindernisse für vor allem mittelständische Betreiber. Dabei lohnt es sich, nach bislang gebundenem und damit nicht für die Expansion nutzbarem Unternehmenskapital zu suchen und dieses zu aktivieren. So sind noch immer viele Miet- und Pachtverträge durch Barsicherheiten mit Quoten von teilweise bis zu 100 Prozent unterlegt. Im Rahmen unserer Beratungsmandate haben wir häufig festgestellt, dass dieses unproduktiv gebundene Kapital ohne negative Folgen für die Eigentümer der Hotelimmobilien freigesetzt werden kann und somit Spielräume für die weitere Expansion entstehen.
K:22 unterstützt Betreiber als Mieter und Pächter kostenfrei mit einer transparenten Analyse und vermittelt den Kontakt zu verlässlichen Finanzierungspartnern. Aber auch wenn die Zeichen auf „Sell“ stehen, begleiten wir Hotelbetreiber beim Verkauf der Betriebsgesellschaft und bei Operator/Owner-Strukturen zusätzlich auch beim Verkauf der Immobilie.
Autoren: Detlef Kaiser | Oktober 2022