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WIR LIEBEN HOTEL.

KÖNNEN SICH HOTELS PREISREDUZIERUNGEN LEISTEN? 

GESTIEGENE PERSONAL- UND ENERGIEKOSTEN ERHÖHEN WETTBEWERBSDRUCK DER HOTELIERS 


Der Deutschlandtourismus hat sich in diesem Jahr bislang erfreulich entwickelt und das Niveau aus dem Vorkrisenjahr ist fast wieder erreicht. Die gestiegene Nachfrage führte auch zu deutlich höheren Zimmerraten. Doch die Hoteliers treibt die Sorge um die Folgen aus Energie- und Personalkrise sowie potenzieller Wirtschaftsflaute und wir beobachten einen ersten Wettbewerbskampf über den Zimmerpreis. Wir haben uns vor dem Hintergrund der aktuellen Situation eine Musterkalkulation für einen Hotelbetrieb angesehen. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Personal- und Energiekosten gelegt. Bei diesen Kostenpositionen schlagen die letzten Tarifabschlüsse mit deutlichen Erhöhungen zu Buche bzw. die stark gestiegenen Energiepreise wirken sich massiv aus:



PLUS BEI ZIMMERPREISEN UM MINDESTENS 12 PROZENT, UM PROFITABILITÄT ZU SICHERN


Unabhängig davon, ob sich jeder Hotelbetreiber mit seinem Betrieb exakt in diesen Zahlen wiederfindet, lässt sich eine grundsätzliche Feststellung treffen: allein diese beiden Kostenpositionen sind mit den realen Steigerungen hinreichend, um den Betriebsgewinn eines Hotels weitgehend bis vollständig aufzuzehren.


Die Eingangsfrage muss deshalb mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.


Zu berücksichtigen ist auch, dass Kostensteigerungen ebenfalls in den anderen Positionen der Kalkulation eingepreist werden müssen. Um die Profitabilität eines Hotelbetriebes mindestens zu halten, muss  eine Steigerung der Raten nach unserer Einschätzung wenigstens 12 Prozent, besser noch 15 Prozent betragen. Realistisch betrachtet wird eine solch deutliche Ratenanpassung auch Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Gäste bzw. die Belegungsrate haben. Mit Blick darauf erwarten wir, dass die Ratenanpassungen sogar eher im Bereich zwischen 20 Prozent bis 25 Prozent liegen werden. Um diese Ratenanpassung beim Gast zu rechtfertigen, muss noch mehr als bisher auf die entsprechende Produkt- und Servicequalität geachtet werden.


Im Ergebnis dieses Prozesses gehen wir davon aus, dass die Strategie, sich über die Rate Marktanteile zu sichern bzw. diese dauerhaft zu halten in der Breite nicht mehr funktionieren wird und/oder nur kurzfristig zum Tragen kommen kann. 


Autoren: Detlef Kaiser, Oliver Kaiser  |   August 2022

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